Ich möchte hier keinen Streit vom Zaun brechen, sondern jetzt, da ich den Inhalt des Theards verstanden habe (*g*), auch mal meine Meinung dazu geben.
Erst einmal zu meiner Person:
Meine ersten Erfahrungen mit Rollenspiel machte ich im Jahre 1999, wo ich aus Langeweile und Unternehmungslust mit meiner damaligen Liebe zu einem (Rollenspiel-) Con ging. Wir hatten ja beide keine Ahnung was, dass bedeutet, aber uns war wie gesagt langweilig. Ich selbst dachte damals an so was wie Tabletop...
Wie dem auch sei. Ich lernte dort das klassische Pen&Paper Rollenspiel kennen und lieben. Es folgten drei Jahre wo ich als Mitspieler der verschiedensten Cons, Spielrunden & Systemen (DSA, Midgard, D&D, Vampire, Engel, Warhammer, PP&P, Akun, Chutulu und viele weitere andere) spielte. Doch bald fing ich dann auch an zu leiten (Notgedrungen da einer es ja tun musste) & Kampangen zu entwerfen, dem Rollenspiel Verein vor ort bei zu treten, Cons selbst mitzugestallten, sogar Live Rollenspiel auszuprobieren als Leiter und Spieler.
So nun kam ich dann vor etwas mehr als einem Jahr in eine neue Klasse, wo ich auf einen anderen Rollenspieler traf, der allerdings das Onlinerollenspiel vorzog und mich selbst mit hineinzog (der gute alte Canticor^^). Von der NR wurde mir glaube ich nicht viel erzählt... aber mich sprach auch mehr die VFI an (mal nicht immer nur die „guten“ spielen und ich fand sie genau wie Dorius schon „cool“ in den Filmen, die ich schon lange vorher kannte).
Jedenfalls fing ich an zu spielen. Allerdings mit einigen Zweifeln, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass eine Atmosphäre geschaffen werden konnte, wie beim Pen&Paper und vor allem gab es da ja gar kein Würfeln im Chat und Stufen/Klassen etc wie beim Pen&Paper und das die Spielleiter selbst mitspielten, war auch mehr als merkwürdig und zweifelhaft...
Aber es machte mir schon Spaß! Es war mal was anderes und ich blieb dabei & bekam sogar einige Male die Ehre RS zu schreiben für RS-Leiter oder selbst zu leiten.
Soviel zur Vorgeschichte.
Nun zum eigentlichen Thema
Ist eine Offiziersprüfung notwendig?
Um diese Frage zu beantworten, muss man sich zu erst einmal mit der Theorie des Offizierswerden und der dazu gebrauchten Zeit, den Zielen und Absichten dieser Offiziersprüfung auseinander setzten und in einem zweiten Schritt schauen, wie die Situation zu Zeit aussieht.
Schlussendlich muss man dann schauen, ob Offiziersprüfungen mit dem Begriff „Rollenspiel“ vereinbar sind.
Hier eine kleine Rechenaufgabe:
Pro RS kann ein Mitspieler höchstens 15 Punkte in der Woche erwerben.
Um den Offizierstatus zu bekommen sind 620 Punkte notwendig.
Gehen wir einmal von dem sehr unwahrscheinlichen Fall, dass ein Mitspieler so gut ist, dass er jedes Mal beim RS 15 Punkte erlang (wobei in der Praxis 15 Punkte nur für Spielleiter resaviert sind).
Also:
620/15 = 41,333333333 laut meinem TIE-83 (Taschenrechner).
Ein Mitspieler muss also 41,333333333 Wochen Spielen um den Offiziersstatus zu erlangen. Was sind denn nun 41,333333333 Wochen? Nun vier Wochen sind ein Monat also: 41,333333333/4 = 10,3333333333 Monate braucht ein Mitspieler zum Offiziersrang (und das NUR wenn er wirklich SEHR GUT ist).
Jeder der in dem Genuss ist, in der Oberstufe zu sein, weiß wie SCHWER es ist 15 Punkte zu erlangen – genau so ist es im RS.
Also nehmen wir mal einen Zehnerkandidaten:
620/10 = 62 Wochen
62/4 = 15,5 Monate bzw. ein Jahr und 3,5 Monate!
Ich meine jeder wird mir zustimmen dass 10,33333333333 Monate bzw. ein Jahr und 3,5 Monate nicht gerade wenig ist und man während diese Zeit schon einiges an Erfahrung sammelt! Nebenbei: In unserem Rechenbeispiel reden wir ja nur von einem „Frischling“ von Offizier, denen man wohl kaum mal eine Kampange und ein eigne TF sofort geben wird (es sei denn alles Rsler aus Deutschland wollen uns auf einmal beitretten^^).
Zu einem „alten Hasen“ braucht es wesentlich länger. Für einen Cdre (Navy) bzw. Brg (Army) bzw. Cmdr (Piloten) braucht es nicht weniger als sagenhafte 1650 Punkte.
Unser Rechnung (für den Spitztenmitspieler mit 15 Punkten):
1650/15 = 110 Wochen
110/4 = 27,5 Monate bzw. zwei Jahre und 3,5 Monate (Alle Achtung!)
Und wie schaut es aus mit unserem Zehnerkandidaten?
1650/15/10 = 165 Wochen
165/4 = 41.25 Monate bzw. drei Jahre und 5.25 Monate (also fast 3 ½ Jahre!!! – und das NUR wenn dieser Mitspieler IMMER bei jedem RS dabei ist!)
Vergleich der Ergebnisse:
Der „15 Punkte Mitspieler“ braucht zum:
- ASLt/SecLt/SecLt 10,3333333333 Monate
- Cdre/Brg/Cmdr zwei Jahre und 3,5 Monate
Der „10 Punkte Mitspieler“ braucht zum:
- ASLt/SecLt/SecLt ein Jahr und 3,5 Monate
- Cdre/Brg/Cmdr drei Jahre und 5.25 Monate
Große Zeiträume, möchte ich einmal sagen. Besonders, wenn man folgendes Beispiel bedenkt (aus meinem „Privatarchiv“):
Ich fing vor gut einem halben Jahr (oder etwas mehr) bei jemanden als Mitspieler bei einer Kampange im Pen&Paper Rollenspiel an. Ich hatte nun wirklich KEINE Ahnung von der Welt und allem und konnte gerade mal die Spielregeln.
So in diesem halben Jahr (es wurde jede zweite Woche gespielt und auch ab und zu mal ausgefallen) lernte ich die Welt gleichsam als Charakter und Spieler kennen und zwar ausreichend um selbst auf dieser Welt kleinere RS leiten zu können.
Das waren nun sagen wir mal 6-8 Monate. Diese 6-8 Monate sind hier immer noch (in beiden Beispielen) Unteroffiziersrang.
Worauf ich hinaus möchte: Nach10,3333333333 Monate (Beispiel 1) bzw. einem Jahr und 3,5 Monate (2. Beispiel) wird man (so wie uns auch schon schön Thorwulf schilderte) sehr wohl eine Menge mitbekommen.
Da sollte man nicht so tun, als ob die Mitspieler NICHTS (ich überspitze es jetzt mal) von SW mitbekommen haben und nicht fähig wären einen Offizier zu spielen bzw. zu verkörpern.
Aber gut kann ja wirklich sein, dass jemand in seiner eignen Welt lebt oder wirklich nichts schnallt (wieder überspitzt) und irgendwann trotzdem genug Punkte hat um Offizier zu werden und die RS Leitung nun meint „Wir wollen sicher gehen, dass jeder die grundsätzlichen Gesetzmäßigkeiten von Realismus und Struktur intus hat“.
Wenn dieser Heini (Net böss sein^^) nun wirklich so schlecht ist und nichts verstanden hat von SW (bzw. das meiste oder weniger als der Durchschnitt), dann wird er wohl auch kaum 10 oder gar 15 Punkte erlangen! Sondern vielleicht zwischen 1-3 Punkten.
Mal kurz ausrechnen wie lange es denn dann dauern würde um ein Offizier zu werden, der „noch Grün hinter den Ohren“ ist:
(Also hier der extrem Fall)
620/1 = 620 Wochen
620/4 = 155 Monate = 12,91666666 Jahre ... (Muss ich mehr dazu sagen?)
Jedenfalls:
Man lernt mit der Zeit (welche ja auch nicht gerade knapp ist, wie wir uns oben verdeutlicht haben) die Welt von SW kennen und auch wie der RS Leiter ein RS macht. Und wenn es dann auch bis zu knapp 13 Jahren dauert!
Es kann also nicht die Aufgabe sein, den Spielern erst mit der Offiziersprüfung zu vermitteln was SW ausmacht etc., wenn sie schon knapp ein Jahr oder länger dabei sind.
Wieso also eine Offiziersprüfung?
Laut Duath:
„Die Instanz der Universität, die wir mittlerweile als zwingende Voraussetzung für eine Offizierskarriere festgelegt haben, soll sicherstellen, daß wie nicht nur dem Anspruch eines unterhaltsamen, sondern auch eines atmosphärisch guten und leitertechnisch korrekten Spiels erfüllen(Wie gesagt: man lernt mit der Zeit, wie man Atmospähre herstellt – oder etwas nicht?), was sicherlich für einige auch einen Reiz ausmacht. Dabei will die Universität nicht einmal in den Wissensregionen arbeiten, die einem erst nach 30 Romanen und 15 technischen Handbüchern zu Stande kommen(Aha! Also traut man den Mitspieler schon zu, dass sie die Welt von SW nach einem Jahr verstehen), sondern nur zu den grundsätzlichen Gesetzmäßigkeiten von Realismus und Struktur führen.Sollte man die „grundsätzlichen Gesetzmäßigkeiten von Realismus und Struktur“ nicht nach einem Jahr drauf haben? Bzw. nach knapp 13 Jahren wenn man es nun bis dahin wirklich nicht verstanden hat?““
Irgendwie wiederspricht sich das doch.
Einerseits traut man es den Mitspielern zu nach einem Jahr oder so, SW „drauf zu haben“ und anderer Seits nicht.
Nun, da ich ja auch schon mal in die Offiziersprüfung hineingeschaut habe, kann ich folgenes über ihre Ziele sagen (wie es herüber gekommen ist).
1. dem Teilnehmer nahe zu legen wie ein Offizier der VFI zu handeln, denken und benehmen hat.
2. Dem Teilnehmer den IRC ein zu prüglen mit all seinen Befehlen.
3. Dem Teilnehmer nochmals die Kommandostruktur zu erklären.
4. Dem Teilnehmer beizubringen Streite im IRC zu schlichten und „Vorangehensweisen“ zu zeigen.
Im eigentlich kam es mir wie ein Kurs vor, für: „Wie gehe ich mit dem IRC um und verhalte mich Imperial“
Nun und wie schaut es in der „Realität“ aus?
Die Navy der VFI besitzt 21 Mitspieler, davon haben 9 Mitspieler einen Offiziersstatus.
Die Army der VFI besitzt 22 Mitspieler, davon haben 3 Mitspieler einen Offiziersstatus.
Die Piloten der VFI haben 11 Mitspieler, davon haben 2 Mitspieler einen Offiziersstatus.
Insgesamt spielen bei der VFI z.Z. 40 Unteroffiziere und 14 Offiziere.
Diese 14 Offiziere, welche ja die Unterschiedlichsten Ränge haben und auch alle unterschiedlich lange dazu brauchten, können meines Erachtens durchaus leiten und wissen auch, über SW und das RS an sich, alleine durch die Erfahrungen die sie im Laufe der Zeit hier gesammelt haben, wie man zu leiten hat und „Stimmung“ schafft. – oder täusche ich mich da?
Natürlich hat jeder RS-leiter einen anderen Still und dem einen Mitspieler gefällt es unter Leiter X sehr viel besser, als unter Leiter Z. Während ein anderen Mitspieler auf Leiter Z schwört und Leiter X zu lahm und zum kotzen findet, da Leiter X angeblich keine Stimmung schaffen kann (Laut Mitspieler 2).
Nun schauen wir mal, ob die Offiziersprüfungen mit dem Begriff Rollenspiel überhaupt vereinbar sind.
Dazu möchte ich auf folgenden Theard verweisen:
http://www.homepagemodules.de/board/topi...6995&forum=4811
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SO werde möchte dann dieses noch Anzweifeln? --->>>
Ergo: Meines Erachtens schießt die Offiziersprüfung über das Ziel hinaus.
Alles, was man an Wissen etc braucht bekommt man mit der Zeit (die, wie wir nachgerechnet haben, nicht gerade kurz ist) auf den Weg (siehe dazu auch Thorwulfs Worte unter anderem). Außerdem hat man es sich doch nach einem Jahr (oder mehr – und auch nur, wenn man gut spielt und immer dabei ist) sehr wohl verdient in den Rang eines Offiziers zu steigen.
Einen Offizier zu spielen, DARF einfach nicht die Voraussetzung haben, Technisch begabt zu sein und alle möglichen Befehle zu haben – das Verhalten des Chars baut man ja wohl in der Spielzeit von einem Jahr (oder mehr) zu genüge auf...
Es kommt EINZIG darauf an, gutes Rollenspiel zu leisten...
So far.
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